Spritzige Tour de Ruhr 2025

Es war eine traditionelle Tour – verbunden mit einer gänzlichen neuen Erfahrung: Zum ersten mal konnten die Mitfahrer bei der Tour de Ruhr am Ende des Hengsteysees geschleust werden.

Die Ruhr geht immer.

Ein Paddler-Leben ohne drei Tage auf unserem Vereins-Hausbach mit tollen Vereinsmitgliedern zu paddeln ist zwar möglich, aber nicht erstrebenswert.

Nach dem Start am Freitag um 10.30 Uhr vom Bootshaus wartete schon die erste Überraschung: Alle sieben Boote konnten in die Schleuse am Ende des Hengsteysees einfahren und wurden geschleust. Kein Umtragen der Boote, kein Gepäckschleppen! Welch ein Glücksmoment!

Die vorbereitete, überdimensionale Haribo-Schachtel wurde dem Schleusenwärter als „Dankeschön“ aus acht einstimmigen Kehlen“ übergeben. Nun galt es, die erlebte Überraschung zu verarbeiten. Für uns alle war es das erste Mal, auf der Ruhr geschleust zu werden. Unsere Organisatoren der „Tour de Ruhr“, Lars und Heike, wurden nur so mit Lob überschüttet, was sie mit heimlicher Freude und Genugtuung quittierten.

 

An der „Schleuse Stiftsmühle Herdecke“ trauten wir unseren Augen nicht; die Haribo-Schachtel war wieder da, und zwar in der Hand unseres Schleusenwärters. Nun war der Tourbeginn perfekt. Auch diesen Schleusenvorgang erlebten wir alle erstmalig.

Bei herrlichstem Sommerwetter, bester Laune und gemütlichem Paddeltempo erreichten wir nach 21 km um 15.30 Uhr unser erstes Ziel, den KC Witten trotz einer defekten Bootsgasse und der damit verbundenen Plackerei.

Wieder eine Überraschung: Dorothe erwartete uns mit Kaffee und Kuchen und einem gut gekühlten Fässchen Bier.

Leider mussten wir uns hier von Stephanie verabschieden. Sie beendete Ihre Tour.

Dafür kam Dorothe hinzu und der „Einer“ von Klaus wurde gegen einen „Zweier“, den Dorothe mitbrachte, getauscht. Es blieben noch Heike und Lars, Gerd und Inge, Klaus Biskaya, Heidi, Dorothe und Klaus für den weiteren Tourverlauf.

Den Abend verbrachten wir mit ausgelassener Stimmung an einem vorbestellten Tisch beim „Griechen“ in Herbede.

Diesmal hatte Inge eine Überraschung parat: Sie übernahm aus persönlichen Jubiläumsgründen,  die Bezahlung  aller Getränke. Es ist nicht überliefert, wie oft wir auf Inge angestoßen haben.

Am Samstag waren wir nach einem gemeinsamen Frühstück pünktlich um 10.30 Uhr auf dem „Bach“.

Heute wollten wir 23 km unter dem Kiel unserer Boote hinter uns lassen, bei sommerlichem  Wetter und ausgeruhten Muskeln. Die Stimmung war sehr gut und die Ruhr zeigte sich selbst und Ihr Umfeld von der besten Seite,  um die Seele baumeln zu lassen.

Eine Umtragestelle wurde mit vereinten Kräften gemeistert und gab Gelegenheit zu einer Trinkpause.

Die letzte Bootsgasse für den heutigen Tag durchfuhren wir alle mit einer erfrischenden Dusche.

Eine Umkleidepause in einer Buhne im Schatten bei frisch gekochtem Espresso und selbstgebackenen Kuchen von Heike versöhnte uns mit der unfreiwilligen Feuchtigkeit.

Unser Gemeinschaftsgefühl wurde noch einmal erfolgreich auf die Probe gestellt.

Der Kanuclub „Fr.-Wasserf. Essen-Steele“ liegt am linken Ruhrufer, oberhalb des Ruhrtal-Radweges.

Boote und Gepäck mussten geduldig und mit letzter Kraft nach oben geschafft werden.

Als die Zelte aufgebaut waren, wartete eine neue Überraschung auf uns.

Diesmal in Form eines reservierten Tisches in einem lauschigen Biergarten-Restaurant unter rauschenden Bäumen. Neben dem leckeren Essen flossen reichlich Getränke aller Art, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Die intensiven Gespräche führten uns in die verschiedenen Paddelerlebnisse aber auch in persönliche Sphären und zweigten ab mit witzigen Anekdoten.

Der laue Sommerabend klang nach diesem intensiven Tag auf der Terrasse des Kanuclubs bei bester Laune aus.

Am Sonntagmorgen beschwerte sich niemand über schlechten Schlaf, außer über einen im Stimmbruch befindlichen Hahn, der sich gegen 6 Uhr mit so etwas wie Krähen versuchte.

Obwohl Boote und das Gepäck wieder hinunter zur Ruhr geschafft werden und jedes Boot einzeln auf dem Steg bepackt werden musste, wurde die zuvor abgesprochene Logistik eingehalten, so dass wir wie vereinbart, pünktlich um 11 Uhr, unsere Paddel  ins Wasser gleiten lassen konnten.

Unseren Ausstieg  am „TV-Kupferdreh“ erreichten wir nach 10 km um 12.30 Uhr nach einer herrlichen, beschaulichen Fahrt und durch die letzte Bootsgasse.

Nun wurde der Überraschungskatalog perfekt gefüllt:

Anders als geplant und organisiert, wurden wir von Nils mit Bus und Bootshänger abgeholt, so dass der mühselige Rücktransport mit Privatautos unterblieb. Ich erinnere mich an keine überschwänglichere Begrüßung und große Freude über diesen „Liebesdienst“.

Ein letztes gemeinsames Mahl wurde im Restaurant des Kanuclubs eingenommen, bevor es wieder zum KCH ging.

Fazit: In einem Paddler-Leben drei Tage auf unseren Vereins-Hausbach mit tollen Vereinsmitgliedern zu paddeln ist möglich und unbedingt erstrebenswert!

Auch wenn die Bemerkung von Klaus Biskaya “So viel Rödelei hätte ich mir nicht vorgestellt“, zutrifft, wird dieser Eindruck in den Folgejahren immer mehr verblassen und hinter die tollen gemeinschaftlichen Erlebnisse zurücktreten.

Nochmals herzlichen Dank für die hervorragende Organisation an Heike, Lars und Nils und an alle Teilnehmer/innen für das herzliche Miteinander, die gegenseitigen Hilfestellungen, die intensiven Gespräche und die wunderbare Atmosphäre.

(Klaus Manegold)