Niederländische Rundfahrt

VonSusanne Wagner

Niederländische Rundfahrt

„Die Wiese ist nass“. Das gab der freundliche Markus am anderen Ende des Telefons noch zu bedenken, als ich Zelt- und Wohnmobilplätze buchen wollte.
Im Lauf des Freitagabends waren dann sämtliche Mitfahrer so nach und nach am Zielort Broek – zwischen Sneek und Joure in Friesland gelegen – eingetroffen. Und alle die ein Zelt aufbauten, stellten fest: Markus ist ein ehrlicher Mann.

Die Wiese war so nass wie ein Schwamm, der in die Badewanne gefallen ist.

Unser Ziel war ein kleiner Campingplatz, von dem aus wir das erste Maiwochenende nutzen wollten, um mit unseren Kajaks Sternfahrten in die Kanäle und die kleinen Meere zu unternehmen. Der Plan war also, abends immer bei schon aufgebauten Zelten anzukommen, und morgens keine Zelte abbauen und in die Boote verladen zu müssen.

Die Zeltwiese wurde jeden Tag etwas trockener

 

Unter „Rufus.nl“ findet man die Anlage im Netz. Im richtigen Leben fanden wir die eher kleine Anlage gut mit dem Navi.
Was wir mit als erstes entdeckten, war die kleine, sensationelle Grillhütte auf dem Gelände, die wir direkt gekapert hatten: Die bis auf den Eingang geschlossene Hütte hatte einen echten uralten Ofen darin, und Ralf Kuhenne und Jochen Lollert entfachten ein wärmendes Feuer für den kühlen Abend, das wirklich nur ein ganz kleines bisschen qualmte.

Kalte Nächte? Am Ofen gehts so…

Was wollten wir hier? Kajakwandern. Die Niederlande scheinen bei Kajakfahrern nicht wirklich auf dem Radarschirm zu sein. Für Wildwasserfahrer ist das angesichts der strömungslosen Kanäle und Meere verständlich. Aber für Kajakwanderer? Das Gebiet ist sehr hübsch und gut zu paddeln.

Wir hatten drei Fahrtage. An Tag eins entschieden wir uns für eine Rundfahrt, bei der wir auf 18 Kilometern viele der Kanäle und ein kleines Stückchen des Sneeker Meeres mitnahmen.
Tag zwei führte uns nach Sneek selbst. Alleine schon deshalb, weil man nicht in die Niederlande fahren kann, ohne Frikandel und Pommes zu essen.
Tag drei war schließlich eine kleine Runde in Richtung Joure.

Was lässt sich an Informationen für Leute weitergeben, die so eine Fahrt auch in Erwägung ziehen? Auf den Kanälen zu fahren ist schön. Auf den größeren Kanälen gibt es sehr viel Bootsverkehr, allerdings sind die Motorbootfahrer zu 90 bis 95 Prozent dort sehr manierlich und entspannt gefahren.
Gelegentlich gibt es eine große Wasserstraßenkreuzung, etwa kurz vor Sneek. Da kommt man sich im Kajak ein bisschen vor wie ein Frosch, der über die Autobahn hüpft.
Ich will es aber nicht übertreiben, aber: da muss man einfach ein bisschen achtsam sein.

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Susanne Wagner editor